Das Riesenrad London Eye gehört zu den beliebtesten Touristenattraktionen in London. Jedes Jahr wird das noch recht neue Wahrzeichen (Fertigstellung im Jahr 2000) von ganzen 4 Millionen Touristen besucht. Und das aus einem guten Grund: Es macht richtig Spaß, eine Runde auf dem beeindruckenden Rad zu drehen und dabei Ausschau nach den bekannten Sehenswürdigkeiten zu halten. Um euch bei der Planung eures Besuches zu helfen und damit ihr vor Ort so wenig Zeit wie möglich verliert, erkläre ich euch hier ganz genau, wie eine Fahrt abläuft: Wo bekomme ich meine Tickets? Wie lange muss ich anstehen? Welchen Eingang muss ich nehmen? Was sind die Öffnungszeiten und Eintrittspreise? Was muss ich noch beachten? Außerdem erwartet euch hier auch noch ein Erfahrungsbericht über eine Fahrt mit dem London Eye Riesenrad in London.
Inhaltsverzeichnis
Fahrt auf dem London Eye: Erfahrungsbericht
Kleiner Tipp: Anstatt direkt zum London Eye zu fahren, könnt ihr entlang der Themse bis zum Riesenrad spazieren gehen. Die beeindruckende Konstruktion bietet nämlich ein tolles Fotomotiv (hier am Nachmittag mit dem Big Ben im Hintergrund).
Warteschlangen
Sobald ihr das Riesenrad erreicht habt, heißt es erst einmal anstehen, wenn ihr kein Ticket ohne Wartezeiten gebucht habt. Je nachdem, was für ein Ticket ihr habt – ein normales Ticket oder ein Ticket ohne Anstehen – gibt es zwei verschiedene Eingänge:
- Wenn ihr vor dem Riesenrad steht, befindet sich links der Einlass für Personen mit Tickets ohne Wartezeit.
- Der Einlass für Personen mit regulären Tickets befindet sich rechts vom Riesenrad.
Ich nehme gewöhnlicherweise immer Tickets ohne Anstehen, da man so viel Zeit sparen kann. Für diesen Bericht habe ich mich jedoch für reguläre Tickets entschieden. Wie ihr sehen könnt, war die Warteschlange sehr beeindruckend. Die Wartezeit jedoch hielt sich jedoch in Grenzen, ca. 50-55 Minuten, sodass ich und meine Begleitung relativ schnell in die Kabinen konnten. Wer ganz ohne Wartezeit ins London Eye möchte, sollte sich auf jeden die Tickets ohne Anstehen holen.
Während ihr ansteht und wartet, habt ihr die Möglichkeit, vor einer grünen Wand ein Erinnerungsfoto schießen zu lassen. Das Bild kann man sich dann nach der Fahrt kaufen. Die meisten Besucher haben sich fotografieren lassen, auch wenn viele von ihnen das Bild später sicherlich nicht gekauft haben.
Der Einlass in die Kapseln
Das London Eye dreht sich kontinuierlich und hält nie an. Das Rad rotiert allerdings ganz langsam und dementsprechend findet der Einstieg auch bei „voller Fahrt“ statt. Wenn ihr an der Reihe seid, werdet ihr in Gruppen von 4-5 Personen aufgeteilt und hinter verschiedene Drehkreuze platziert. Die Drehkreuze öffnen sich dann nacheinander (um Gedränge zu vermeiden), sobald die Kapsel bereit für den Einstieg ist.
Die Kabinen
Das Riesenrad verfügt über 32 Kabinen, die an der Außenseite des Rades montiert wurden. Man hat also immer einen 360-Grad-Rundumblick und kann die Fahrt voll genießen.
Wenn es voll ist, wie bei meinem Besuch, werden die Gondeln mit max. 25 Personen „gefüllt“. Diese Anzahl scheint recht hoch zu sein, doch die Kabinen sind sehr groß und es ist genügend Platz für alle Gäste vorhanden. Es ist überhaupt nicht eng und man hat genug Platz und Zeit, um tolle Fotos und Selfies zu schießen und die Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Ist der Besucherandrang gering, ist das Personal etwas großzügiger und füllt die Kabinen nicht komplett. So liest man gelegentlich auch Reiseberichte, in denen von acht oder zehn Personen pro Kapsel die Rede ist.
Wer nicht die ganze Zeit lang stehen will (eine Umdrehung dauert ca. 35 Minuten), kann sich auch auf die Bänke setzen, die in der Mitte der Kabine montiert sind.
Alle Kabinen sind mit kleinen Touchscreens ausgestattet, die Informationen zu den verschiedenen Gebäuden liefern, die man während der Fahrt sehen kann. Klickt ihr zum Beispiel auf den Big Ben, bekommt ihr zahlreiche Infos über den Turm.
Die Fahrt
Die Fahrt mit dem London Eye dauert insgesamt 30-35 Minuten. Das Rad dreht sich dabei immer ganz langsam weiter. Beim Aufstieg kann man sich die beeindruckende Konstruktion auch von innen ansehen.
Es geht langsam bergauf und je höher man steigt, desto grandioser wird der Blick über die Londoner City. Natürlich gehört das London Eye zu den besten Aussichtspunkten von London. Man kann alle bekannten Gebäude sehen, vom neuen Wolkenkratzer The Shard bis hin zum altehrwürdigen Buckingham Palace, der Saint Paul’s Cathedral oder dem Trafalgar Square. Falls ihr ein Gebäude seht, dass ihr nicht kennt, könnt ihr die Tablets nutzen und das entsprechende Monument anklicken.
Ihr solltet auf jeden Fall auch einen Blick auf die anderen Gondeln werfen. Man kann die Gäste darin erkennen, was ganz lustig ist. Das „Gondel-Foto“ ist außerdem eines der bekanntesten und beliebtesten Fotomotive vom London Eye. Auch sollte man es nicht versäumen, ein schönes Selfie mit der Londoner City im Hintergrund zu machen.
Nach ca. 15 Minuten habt ihr den höchsten Punkt erreicht. Dann geht es wieder bergab. Während der Abfahrt kann man sehr gut den Big Ben, das House of Parliament und die Westminster Abbey sehen. Bei meiner letzten Fahrt war die Sonne schon sehr tief (im Winter gegen 14 Uhr) und es herrschte Gegenlicht. Wer tolle Bilder vom Big Ben machen möchte, sollte die Fahrt also eher am Vormittag machen, wobei die Bilder vom Big Ben momentan etwas enttäuschend sind, da der berühmte Turm leider bis 2021 renoviert wird.
Gegen Ende der Fahrt wird dann noch ein Gruppenfoto gemacht. Dafür müsst ihr euch auf die rot markierte Fotozone stellen. Kurz bevor ihr aussteigt, könnt ihr dann noch zuschauen, wie die anderen Passagiere aus den Kabinen vor euch huschen!
Die London Eye 4D-Experience
In vielen Berichten über das London Eye wird lediglich die Fahrt auf dem tollen Riesenrad erwähnt. Mit eurem Eintrittsticket habt ihr aber auch Zugang zur „London Eye 4D-Experience“. Es handelt sich bei der „London Eye 4D-Experience“ um ein 4D-Kino. Ein 4D-Kino ist ein 3D-Kino mit einer weiteren „Dimension“. Damit die Filmeffekte noch realistischer rüberkommen, werden die Zuschauer also zum Beispiel mit Wasser bespritzt, wenn es im Film regnet. Ist es im Film nebelig, erzeugt eine Nebelmaschine auch im Raum einen Nebeleffekt.
Das 4D-Kino befindet sich in dem Bereich, wo auch die Kassen sind, also nicht am Riesenrad selbst, sondern schräg gegenüber. Um zur Experience zu gelangen, müsst ihr vorbei an den Kassen in den hinteren Bereich des Besucherzentrums gehen und dann einfach den „4D-Experience“-Schildern folgen.
Lange muss man hier nicht anstehen, da nicht alle Besucher über das Erlebnis Bescheid wissen (oder das Angebot wahrnehmen) und der Film auch nicht sehr lange dauert. Vergesst nicht, vor dem Betreten des Saals eine 3D-Kinobrille zu nehmen.
Im Vorführungsraum gibt es keine Sitzplätze – alle Besucher müssen stehen. Ist der Saal halbwegs voll, geht es mit dem Film los. Der Film ist sehr gelungen und ich war sehr angenehm überrascht, da viele 4D-Filme im Zeitalter von 4K und Ultra-HD etwas veraltet wirken. Das ist hier nicht der Fall. Es „dreht“ sich in dem Streifen natürlich alles um das Riesenrad und die Stadt London, die man hier aus der Vogelperspektive entdeckt. Die 4D-Effekte kommen wirklich gut rüber: So passt sich zum Beispiel die Beleuchtung des Raumes an die Bilder auf dem Bildschirm an. Es gibt noch ein paar andere coole und überraschende Effekte, die ich euch hier aber nicht verraten möchte 😉
Also: Lasst euch die 4D-Experience nicht entgehen. Für mich rundet der Film das „Erlebnis London Eye“ perfekt ab. Der kurze Streifen ist sehr gelungen und unterhaltsam. Wenn man eine Runde auf dem Riesenrad dreht und sich die 4D-Experience anschaut, relativiert sich auch der scheinbar etwas hohe Eintrittspreis für das Riesenrad. Zur Info: Die „London Eye 4D-Experience“ könnt ihr euch wahlweise vor oder nach der Runde auf dem Riesenrad anschauen.
Mein Fazit
„Was kann an einem Riesenrad denn so toll sein, dass tausende von Menschen damit fahren wollen?“ Ich stehe großen Touristen-Attraktionen immer ein wenig skeptisch gegenüber, denn bekannt und beliebt heißt nicht unbedingt gut. Nach meiner ersten Fahrt war ich jedoch vollkommen vom London Eye Riesenrad überzeugt. Das Rad an sich ist schon super und auch die Aussicht kann voll überzeugen. Man hat viel Zeit, um tolle Fotos und Selfies zu schießen und kann in aller Ruhe die Umgebung erkunden. Dazu kommt dann noch die 4D-Kino Experience, die das Erlebnis perfekt abrundet. Das London Eye sollte also auf dem Besichtigungsplan eines jeden London-Touristen stehen!
Wartezeiten am London Eye
Die Wartezeiten am London Eye fallen ganz unterschiedlich aus. Am vollsten ist es natürlich am Wochenende und so sollte man, wenn es geht, die Fahrt unter der Woche antreten. Aber auch am Wochenende ist eine Fahrt kein Problem. Wie ich es etwas höher bereits erwähnt habe, betrug die Wartezeit bei uns knapp 55 Minuten, was noch durchaus im Bereich des Erträglichen liegt. Es gibt jedoch auch Berichte von Personen, die mehr als eine Stunde bzw. knapp 90 Minuten anstehen mussten. Wer sich eine Stunde Wartezeit ersparen möchte, sollte sich deshalb Ohne Anstehen Tickets holen, mit denen man sofort die Fahrt antreten kann.
Es empfiehlt sich jedoch so oder so, auch die regulären Tickets bereits online im Voraus zu kaufen, um das Anstehen an den Kassen zu vermeiden. Denn dort verliert man auch noch mal eine halbe Stunde, wenn man Pech hat. Wie ihr auf dem Bild seht, kann es dort nämlich sehr voll sein.
Ist das London Eye behindertengerecht? Wie sieht es mit Rollstühlen aus?
Zum Thema Barrierefreiheit: Das London Eye ist behindertengerecht und Personen im Rollstuhl, bzw. mit einer Gehbehinderung können ohne Probleme die Fahrt antreten. Die Einstiegsplattform ist über eine Rampe erreichbar und damit beim Einstieg alles glatt läuft, wird das Rad auch ganz kurz angehalten. Das Personal ist außerdem sehr hilfsbereit und hilft euch beim Einstieg in die Kapsel – ihr seid also nicht auf euch alleine gestellt. Es gibt keinen vergünstigten Preis für Rollstuhlfahrer und Personen mit Behinderung. Eine Begleitperson darf jedoch kostenlos mitfahren.
Achtung: Um nicht anstehen zu müssen und um einen speziellen Zeitslot zu reservieren, solltet ihr das London Eye im Vorfeld kontaktieren. Es sind außerdem nur maximal zwei Rollstuhlfahrer pro Gondel erlaubt. Falls ihr in einer größeren Rollstuhlfahrer-Gruppe unterwegs seid, solltet ihr das auch mit dem London Eye klären.
Beste Zeit, um Fotos zu machen
Bei der Fahrt auf dem London Eye schaut man hauptsächlich nach Osten, in den Norden und nach Westen (West-Süd-West für den Big Ben). Um die besten Fotos ohne Gegenlicht schießen zu können, sollte man die Fahrt in der Zeit 12-14 Uhr antreten, wenn die Sonne ganz im Süden steht. Am Vormittag habt ihr gegebenenfalls im Osten Gegenlicht und am späten Nachmittag im Westen. Das ist aber auch nicht schlimm, wenn es sich nicht anders einrichten lässt, denn auch mit Gegenlicht kann man tolle Fotos schießen bzw. es ergeben sich tolle Effekte.
Da der Big Ben im Moment renoviert wird (und die Fotos also nicht so toll sind), ist eine Fahrt mittags oder am Nachmittag empfehlenswert: Die Sonne steht dann im Süden bzw. Westen (also hinter dem Big Ben) und ihr habt kein Gegenlicht, wenn ihr nach Osten fotographiert.
Tickets & Preise
Es gibt für das Riesenrad London Eye zwei Arten von Tickets:
- Tickets ohne Anstehen, mit denen man ohne Wartezeit über einen reservierten Eingang sofort in die Gondeln kann. Diese Tickets bekommt ihr ab 39,90 €.
- Reguläre Tickets, mit denen man ganz normal anstehen muss. Der Preis für diese Art von Tickets liegt bei 29,90 €.
Tickets für das London Eye kaufen
Öffnungszeiten
Das London Eye ist das ganze Jahr über geöffnet außer am 25.Dezember. Die genauen Öffnungszeiten findet ihr in folgender Tabelle.
Datum | Öffnungszeiten |
---|---|
1. bis 3. Januar | 10:00 Uhr bis 20:30 Uhr |
4. bis 7. Januar | 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
8. bis 23. Januar | Geschlossen: Jährliche Reparaturen |
24. Januar bis 29. März | 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr Valentinstag 10:00 Uhr bis 20:30 Uhr |
30. März bis 1. April | 10:00 Uhr bis 21:30 Uhr |
2. April bis 15. April | 10:00 Uhr bis 20:30 Uhr |
16. April bis 25. Mai | 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
26. Mai bis 2. September | 10:00 Uhr bis 20:30 Uhr |
3. September bis 21. Dezember | 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
22. Dezember bis 23. Dezember | 10:00 Uhr bis 20:30 Uhr |
24. Dezember | 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr |
25. Dezember | Geschlossen |
26. Dezember bis 30. Dezember | 10:00 Uhr bis 20:30 Uhr |
31. Dezember | 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr |
Anfahrt: Wie komme ich zum London Eye?
Es befinden sich drei U-Bahn-Stationen in der Nähe vom London Eye:
- Am nächsten liegt die Station Waterloo (Jubilee und Northern Line): Von dort aus sind es 5 Minuten zu Fuß zum Riesenrad.
- Etwa gleich weit entfernt (5-10 Minuten zu Fuß): die Stationen Westminster (Circle, District und Jubilee Line) und Embankment (Circle, District, Bakerloo und Northern Line). Hier müsst ihr die Themse überqueren, um zum Riesenrad zu gelangen.
Diverse Buslinien halten in der Nähe. Hier bietet es sich an, die Linien 77, 211 oder 381 zu nehmen. Als Alternative zu Bus und Bahn könnt ihr auch mit dem Boot anreisen (die „Thames Clippers“) und am London Eye Waterloo Pier aussteigen.
Öffentliche Verkehrsmittel | Linien |
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U-Bahn | Ideal: Station „Waterloo“ (Northern und Jubilee Line). Auf der anderen Seite der Themse: „Embankment“ (Northern, Circle, Bakerloo und District Line) oder „Westminster“ (District, Circle und Jubilee Line) |
Bus | Haltestelle „County Hall“, Linien 77, 381. Haltestelle „Waterloo Station York Road“, Linien 76, 77, 211, 341, 381 und 507. |
Thames Clippers | Haltestelle „London Eye Waterloo Pier“ |