StartMuseenDie National Gallery in London

Die National Gallery in London

Die National Gallery in London gehört zu den bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Mehr als 2500 Kunstwerke von namhaften Künstlern sind hier zu bewundern und auch wenn der Name National Gallery vielleicht nicht so bekannt ist wie der Louvre oder die Vatikanischen Museen, gehört das Londoner Kunstmuseum zu den meistbesuchten der Welt. Grund genug, dem imposanten Museum am Trafalgar Square einen Besuch abzustatten. Ich habe die National Gallery in London für euch besucht. In diesem Artikel findet ihr Informationen zu den ausgestellten Werken und Highlights des Museums sowie praktische Informationen für den Besuch, wie zum Beispiel der Eintritt und die Öffnungszeiten der National Gallery in London.

Die National Gallery: Entstehung und Geschichte

London zählt zu den Metropolen, die über international bedeutsame Museen verfügen. In der am Trafalgar Square angesiedelten National Gallery befindet sich die größte Gemäldesammlung der Welt. Das Gebäude im viktorianischen Baustil, in dem sich heute die riesige Sammlung befindet, errichtete 1837 William Wilkins. Die Kunstsammlung wuchs stetig, sodass in den 1870er Jahren ein Ostflügel angebaut wurde und 1991 der Sainsbury-Flügel des postmodernen Architekten Robert Venturi hinzukam. Dieser neue Gebäudeteil beherbergt Malerei der Renaissance.

National Gallery London

National Gallery London

National Gallery London

Die eigentliche Gründung der National Gallery ereignete sich 1824, also bevor die Räumlichkeiten für eine angemessene Ausstellung vorhanden waren. Die britische Regierung hatte eine bedeutende Sammlung von dem russischen Bankier Angerstein gekauft und stellte sie in dessen Haus aus. Durch Schenkungen vergrößerte sich die National Gallery besonders im Bereich der italienischen Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Die Direktoren der National Gallery beeinflussten die Inhalte der Sammlung. So erwarb Frederic Burton vorwiegend Kunstwerke des 18. Jahrhunderts aus englischen Privatsammlungen.

National Gallery London

Das erste hoch bedeutsame Werk „Venus vor dem Spiegel“ von Diego Velázquez wurde 1906 vom National Art Collections Fund erworben. Die Leinwand des Bildes zerstörte 1914 Mary Richardson, die gegen Frauenmisshandlungen protestierte. Im 20. Jahrhundert nahm die National Gallery mit impressionistischen Bildern erstmals zeitgenössische Kunst in ihre Sammlung auf. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, transportierte man die Gemälde in ein sicheres Bergwerk in Nord-Wales. Als wichtige Förderer der National Gallery sind Lord Sainsbury, Lord Rothschild und Sir Paul Getty zu nennen.

Was kann man in der National Gallery sehen?

Heute sind mehr als 2500 internationale Kunstwerke in der National Gallery zu bewundern, die zu einem großen Teil aus privaten Spenden kamen oder mit Spenden finanziert wurden. Es sind darunter etliche Werke namhafter Künstler aus ganz Europa.

Sehenswerte Sammlungen: 12. bis 20. Jahrhundert

Wie jedes renommierte Museum, so bietet die National Gallery viele permanente Ausstellungen an. Hinzu kommen zeitlich begrenzte Ausstellungen „Exhibitions“ (wie Mantegra und Bellini), die innerhalb des Museums thematisch zusammengestellt werden oder auf Leihgaben anderer Museen oder Privatsammlern beruhen. Über „Exhibitions“ muss man sich zeitnah informieren, um sich diese anschauen zu können.

National Gallery London

National Gallery London

National Gallery London

Die permanenten Ausstellungen sind im Prinzip immer zugänglich. Die Gemäldegalerie umfasst das 12. bis 20. Jahrhundert. Die Werke der frühen Jahrhunderte von Memling, Dürer oder Duccio zeigen auf vergoldeten Hintergründen religiöse Motive, die meistens als Schmuck für Altare bestimmt waren. Auch im 16. Jahrhundert unter Michelangelo oder Raphael spielen christliche Themen eine wichtige Rolle. Im darauffolgenden Jahrhundert, geprägt durch Rubens, Van Dyck oder Rembrandt, änderte sich die Thematik. Insbesondere die Niederländer schufen Landschaftsbilder und stellten Alltagssituationen dar.

National Gallery London

National Gallery London

National Gallery London

Zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert trat eine noch tiefgreifendere Veränderung ein. Es ging bei Degas, Monet, Cézanne oder Van Gogh nicht um die reale Darstellung der Welt oder um die Umsetzung von Aufträgen. Der unabhängige Artist erhebt sich gegen die den Menschen auferlegten Strukturen.

Wie sich ersehen lässt, beherbergt die National Gallery Werke aus 800 Jahren Geschichte der Malerei. Gleich welche Art Kunstrichtung die Museumsbesucher bevorzugen, die National Gallery bietet für jeden eine spannende Auswahl.

Highlights: Die bekanntesten Werke in der National Gallery

Hier eine kleine Auswahl an bedeutsamen Werken, die in der National Gallery in London ausgestellt sind:

1. Die Venus vor dem Spiegel von Diego Velázquez

Ein Werk von Diego Velázquez wurde im Jahr 1906 erworben, das anschließend für viel Aufregen sorgte. Es handelte sich um das bedeutende Werk Venus vor dem Spiegel, entstanden zwischen 1648 und 1651. 1914 zerstörte Mary Richardson die Leinwand, in dem sie auf sie einschlug. Damit wollte sie ihren Protest gegen die Misshandlung von Frauen zeigen. Das Bild zeigt eine nackte Frau von hinten im Liegen, die sich in einem von einem Engel gehaltenen Spiegel betrachtet.

2. Die Felsgrotten Madonna von Leonardo Da Vinci

Die Felsgrottenmadonna ist ein Gemälde von Leonardo Da Vinci, die Maria mit den Kindern Jesus und Johannes in einer Grotte zeigt. Von diesem Motiv gibt es zwei anerkannte Versionen, in London befindet sich Version 2. Die 1. Version hängt im Louvre in Paris.

3. Die Sonnenblumen und Stuhl mit Pfeife von Van Gogh

National Gallery London Van Gogh Stuhl mit Pfeife

National Gallery London Van Gogh Sonnenblumen

Auch Impressionismus ist in der National Gallery vertreten, unter anderen mit den französischen Malers Paul Cézanne (Les Grandes Baigneuses) oder Monet (La Grenouillère). Die bekanntesten impressionistischen Bilder in der National Gallery sind allerdings zwei Meisterwerke von Vincent Van Gogh: die berühmten Sonnenblumen und der Stuhl mit Pfeife. Diese beiden Werke sind die, um die sich die meisten Besucher drängeln. Hier ist fast so viel los wie vor der Mona Lisa im Louvre!

Weitere Highlights

National Gallery London

Von Hans Holbein dem Jüngeren ist das Gemälde Die Gesandten Bestandteil der riesigen Sammlung. Es entstand in London im Frühjahr 1533 und ihr findet es in Raum 4. Von dem bedeutenden holländischen Barockmaler Rembrandt sind zwei Selbstporträts und das 1635 entstandene Bild Das Gastmahl des Belsazar. Sandro Botticelli schuf um 1485 das bedeutende Werk Venus und Mars. Weitere bedeutsame Werke und Namen, die in der National Gallery ausgestellt sind:

  • A Young Woman standing at a Virginal von Vermeer
  • The Entombment von Michelangelo
  • The Madonna of the Pinks von Raphael
  • The Supper at Emmaus von Caravaggio
  • Samson and Delilah von Rubens
  • Madame Moitessier von Ingres
  • Bathers at Asnières von Georges Seurat

Wie ihr seht, fehlt es an großen Namen nicht! 🙂

Fazit zur National Gallery

Man muss zugeben, die National Gallery ist beeindruckend und steht auf einem Level mit internationalen Top-Museen wie der Louvre oder die Vatikanischen Museen. Die Auswahl an Bildern von namhaften Künstlern ist beeindruckend und fast jedes Bild scheint von einem „bekannten Namen“ zu stammen. Besonders schön fand ich es, auch mal echte Bilder von Van Gogh zu sehen. Der „Stuhl mit Pfeife“ und die „Sonnenblumen“ sind echte „Hits“, die jeder kennt und umso schöner ist es, auch mal die Originale bewundern zu können. Schade nur, dass so viele Selfie-Knipser vom dem Bild stehen!

National Gallery London Van Gogh

Schön ist auch, dass der Eintritt umsonst ist. Es entsteht also kein psychologischer Druck, alles sehen zu müssen („man hat ja schließlich bezahlt“) und man kann auch nur für 30 Minuten hinein gehen, um sich ein paar bestimmte Bilder anzusehen – zumal es keine Kassen bzw. Warteschlangen gibt und man ruckzuck drinnen ist. Auch ist das Museum nicht so riesig wie andere Museen seiner Art und man geht nicht Stunden von einem Flügel zum anderen.

Plan der National Gallery

Hier könnt ihr den Plan der National Gallery herunterladen, der euch über die verschiedenen Bereiche informiert.

Tipp: Speichert den Plan oder druckt ihn aus – vor Ort kostet er 2 Pfund (die aber zum Erhalt der National Gallery verwendet werden).

Souvenirgeschäft & Restaurant der National Gallery

National Gallery Souvenirgeschäft

National Gallery Souvenirgeschäft

National Gallery London Imbiss Café Restaurant

In der National Gallery wartet auf die Besucher auch noch ein Souvenir-Geschäft, welches eine bunte Mischung aus London-Souvenirs und Kunstbüchern und -drucken anbietet. Es ist nicht das originellste oder schönste Souvenirgeschäft in London – aber Kunstliebhaber werden sicherlich das ein oder andere interessante Buch finden.

Ein kleines Imbiss/Restaurant/Café ist ebenfalls in der National Gallery vorhanden.

Personen mit Behinderung

Die National Gallery ist weitgehend behindertengerecht. Es gibt 4 Eingänge die ebenerdig oder mit einer Rampe ausgestattet sind (the Getty, National Café, Sainsbury Wing und Pigott Education Centre). Da das Gebäude der National Gallery allerdings unter Denkmalschutz steht, konnte der Haupteingang nicht mit einer Rampe ausgestattet werden.

Rollstühle stehen den Besuchern in begrenzter Zahl zur Verfügung (Getty Eingang, Level 0 und Garderobe im Sainsbury Wing) und behindertengerechte Toiletten sind an allen Eingängen verfügbar.

Es wird Personen mit Behinderung dringend geraten, das Museum vor dem Besuch zu kontaktieren, um weitere Informationen zu erhalten und/oder ggf. einen Rollstuhl zu reservieren.

Sicherheitshinweis

Aus Sicherheitsgründen ist es nicht erlaubt, Gepäckstücke, die größer als 45 x 25 x 25 cm sind, mit in die Gallery zu nehmen. Flugzeug-Kabinenkoffer sind also nicht erlaubt, kleine Tagesrucksäcke ja. Es werden Sicherheitskontrollen am Eingang durchgeführt.

Falls ihr mit einem großen Koffer unterwegs seid: Es gibt einen Gepäckaufbewahrungs-Service im nahegelegenen Bahnhof „Charing Cross Station“.

Eintrittspreise

Der Eintritt in die National Gallery ist kostenlos, zu jederzeit und für jedermann.

Am Eingang stehen zahlreiche Freiwillige, die euch um eine Spende bitten werden. Diese ist freiwillig und das verwendete Geld gilt dem Erhalt und der Instandhaltung der National Gallery und der anderen kostenlosen öffentlichen Museen in London.

Preise für Führungen und Audioguide

National Gallery London Imbiss Café Restaurant

Personen, die die National Gallery mit einem Audioguide erkunden möchten können sich vor Ort so ein Gerät ausleihen. Der Preis beträgt hier 5 Pfund für Erwachsene (3,50 Pfund bei Gruppen von 10 oder mehr Personen). Für die Kinder (unter 12) gibt es eine spezielle „Art Detective Tour“, die 4,50 Pfund kostet und der die Kids auf Spurensuche im Museum gehen müssen! Ein Familienticket (max. 2 Erwachsene + 2 Kids) kostet 10 Pfund.

Wer Lust hat, an einer Tour teilzunehmen, sollte sich das Angebot Lieblingsbilder der National Gallery anschauen, welches zwar auf Englisch ist, euch aber innerhalb einer Stunden einen schönen Überblick über die Werke in dem Museen verschafft.

Öffnungszeiten

Die National Gallery ist jeden Tag von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Verlängerte Öffnungszeiten am Freitag (bis 21 Uhr).

  • Sonntag bis Donnerstag: 10 Uhr bis 18 Uhr
  • Freitag: 10 Uhr bis 21 Uhr

Das Museum ist an folgenden Tagen geschlossen: 1. Januar sowie 24., 25. und 26. Dezember. An allen anderen Feiertagen ist das Museum geöffnet.

Einige Bereiche können am Montagmorgen aus betriebsinternen Gründen bis 11 Uhr geschlossen sein (Training der Angestellten, Sicherheitsprüfungen, kleinere Reparaturen usw.)

Lage & Anfahrt

Die National Gallery thront über dem Trafalgar Square, einem der größten und bekanntesten Plätze in London. Die genaue Adresse: The National Gallery, Trafalgar Square, London WC2N 5DN.

Dementsprechend ist die National Gallery bestens an das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel angebunden.

Wer mit der U-Bahn anreist, kann an den Stationen „Charing Cross“ (Northern und Bakerloo Line) oder „Leicester Square“ (Piccadilly und Northern Line) aussteigen. Etwas weiter weg liegen die Stationen „Embankment“ (Northern, District, Circle und Bakerloo Line) und „Piccadilly Circus“ (Bakerloo und Piccadilly Line).

Zahlreiche Buslinien fahren zum Trafalgar Square: 3, 6, 9, 11, 13, 15, 23, 24, 87, 91, 139 und 176.

Auch die Hop-On Hop-Off Busse in London fahren den Trafalgar Square an, wie zum Beispiel die Original Tour (Haltestelle „National Gallery / Trafalgar Square“) oder die Big Bus London (haltestelle 10).

Öffentliche Verkehrsmittel Linien
U-Bahn London Tube IconU-Bahn Nah: „Leicester Square“ (Piccadilly / Northern Line) oder „Charing Cross“ (Northern / Bakerloo Line). Etwas weiter: „Piccadilly Circus“ (Bakerloo / Piccadilly Line) und  „Embankment“ (Northern, Circle, District und Bakerloo Line)
London Bus IconBus Haltestelle „Trafalgar Square“: Linien 3, 6, 9, 11, 13, 15, 23, 24, 87, 91, 139 und 176.

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Wer ist London mal anders?

Hi, mein Name ist Roman! Ich habe während meines Studiums viel Zeit in London verbracht und besuche seitdem regelmäßig die englische Hauptstadt. Auf dieser Seite verrate ich euch die besten Tipps und Geheimtipps für London.

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