StartFreizeitJack the Ripper Museum London: Auf den Spuren des Serienmörders

Jack the Ripper Museum London: Auf den Spuren des Serienmörders

Dass es in London ein Jack the Ripper Museum gibt, ist keine wirkliche Überraschung. Schließlich hat auch Sherlock Holmes in der englischen Hauptstadt ein Museum, das ihm gewidmet ist – obwohl es sich bei ihm lediglich um eine fiktive Figur handelt. Jack the Ripper und seine grauenhafte Morde sind jedoch alles andere als fiktiv. Seine Taten sorgten damals für großes Aufsehen und faszinieren auch heute noch. Wer mehr über den Serienmörder erfahren möchten, kann sich das Jack the Ripper Museum in London anschauen. Was euch dort erwartet, erfahrt ihr hier. Praktische Informationen (Anfahrt, Preise, Öffnungszeiten) gibt es wie immer ganz am Ende des Artikels.

Wer war eigentlich Jack the Ripper?

Jack the Ripper ging als einer der berüchtigtsten Serienmörder des viktorianischen Zeitalters in die Geschichte ein. So wurden ihm wenigstens fünf Morde an Londoner Prostituierten zugeschrieben. Da der brutale Serienkiller jedoch nie gefasst werden konnte, ließ sich seine Identität nicht enthüllen.

Im Laufe der Jahrzehnte befasste sich eine Vielzahl an Historikern, Kriminalisten und Naturwissenschaftlern aus aller Welt mit den Hintergründen der Jack-the-Ripper-Morde. Dabei bildeten sich zahllose Verschwörungstheorien und Legenden. Auch Film und Fernsehen widmeten sich Jack the Ripper und seinen Untaten.

Begangen wurden die fünf Morde zwischen dem 3. April 1888 und dem 13. Februar 1891 in dem damaligen Londoner Problemviertel Whitechapel sowie den benachbarten Stadtteilen. Morde an Frauen waren auch in der viktorianischen Zeit keine Seltenheit, dennoch fielen die Ripper-Taten durch ihre ungewöhnliche Grausamkeit auf. Außerdem nahmen die Verstümmelungen an Intensität zu.

Jack the Ripper Museum London

Insgesamt kam es in Whitechapel und Umgebung sogar zu elf Morden, aber nur bei fünf sind sich die Experten einig, dass sie auch wirklich von Jack the Ripper begangen wurden. Weil der Serienmörder die Organe seiner Opfer fachmännisch freilegte und entnahm, vermuteten die Ermittler, dass es sich bei Jack the Ripper um einen Chirurgen oder Anatomen handeln musste. Trotz aller Versuche ließ sich seinerzeit nur wenig über den Serienkiller in Erfahrung bringen. Zur Popularität von Jack the Ripper trug auch die Presse entscheidend bei, die einen regelrechten Medienrummel rund um den Erdball veranstaltete, was zur damaligen Zeit einmalig war.

Im Februar 1891 endeten die Frauenmorde unvermittelt. Es wurde vermutet, dass der Mörder plötzlich verstorben sei, in eine psychiatrische Anstalt kam oder England verlassen hatte. Die Wahrheit blieb jedoch bis heute im Dunkeln.

Was viele nicht wissen: Die Identität des Mörders ist bis heute ungeklärt

Das Jack the Ripper Museum

Jack the Ripper Museum London

Wer mehr über Jack the Ripper erfahren möchte, ist im Londoner Jack the Ripper Museum an der richtigen Adresse. Hier erfahrt ihr einiges über den mysteriösen Serienkiller sowie das Leben seiner Opfer, die polizeilichen Ermittlungen und wer die Hauptverdächtigen waren. Zu finden ist das Jack the Ripper Museum in einem historischen viktorianischen Gebäude, das in Whitechapel im Osten von London liegt.

Die sechs Etagen des Museums

Das Jack the Ripper Museum gliedert sich in sechs Etagen. Jedes Stockwerk ist einem speziellen Thema in der Geschichte von Jack the Ripper gewidmet. Schon beim Heraufschreiten der Treppen sind an den Wänden Details wie die Namen der Opfer oder Illustrationen der Verbrechen zu sehen.

Erster Stock – Mitre Square 30. September 1888

Im ersten Stock sind die Wachsfiguren vom Ripper-Opfer Catherine Eddowes, die am 30. September 1888 ermordet wurde, sowie von Police Constabler Watkins, der die Leiche fand, ausgestellt. Ebenfalls zu begutachten ist ein Arbeiterwagen.

Zweiter Stock – Rippers Wohnzimmer

Jack the Ripper Museum London

Der zweite Stock präsentiert Möglichkeiten, wie Jack the Ripper gelebt haben könnte und in welcher Umgebung er seine Untaten plante. Ferner finden sich Zeitungsausschnitte von 1888, die sich mit den schrecklichen Verbrechen befassen. Über dem Kamin befindet sich eine Originalzeichnung des Mannes, der als Hauptverdächtiger galt. Weitere Ausstellungstücke sind medizinische Bücher über Chirurgie, eine Arzttasche sowie ein Brief, der von Jack the Ripper geschrieben sein soll und die Aufschrift „From Hell“ trägt.

Dritter Stock – Die Polizeistation

Im dritten Stock werden die Tatorte der Morde sowie die von der Polizei gesammelten Beweisstücke präsentiert. Ebenfalls zu sehen sind ein Notizbuch und Handschellen von Constabler Watkins. Ausgestellt ist außerdem eine Wachsfigur von Chefinspektor Abberline, dem Leiter der Ripper-Ermittlungen.

Vierter Stock – Schlafzimmer des Opfers

Jack the Ripper Museum London

Der vierte Stock des Jack the Ripper Museums ist den Schlafzimmern der Mordopfer nachempfunden. Einige Opfer lebten in ärmlichen Verhältnissen und mussten auf winzigen Metallbetten mit einer Matratze aus Stroh schlafen. An den Wänden hängen seltene Fotos der ermordeten Frauen. In einer Vitrine sind zudem original viktorianische Mützen ausgestellt.

Keller – Die Leichenhalle

Jack the Ripper Museum London

Der Keller des Museums dient als Nachbildung der Leichenhalle. Dort befinden sich an den Wänden Fotos der Autopsien mit Informationen zu den Opfern und den Taten. Achtung: Jüngere Besucher könnten von einigen Bildern schokiert sein.

Ein anderes Ausstellungsstück ist ein viktorianisches Glasfenster, das aus der Leichenhalle stammt, in die das Ripper-Opfer Elizabeth Stride gebracht wurde. In den daneben befindlichen Schubläden wurden die sterblichen Überreste der Ermordeten bis zu ihrer Beerdigung untergebracht.

Shop und Informationszentrum

Jack the Ripper Museum London

Jack the Ripper Museum London

Im Shop und Informationszentrum des Museums am Eingang findet ihr ein kleines Angebot an Büchern und DVDs, die sich ausführlich mit der Zeit und den Umständen Jack the Rippers befassen. Dabei können auch hinterlassene Hinweise des Mörders unter die Lupe genommen werden.

Gut gefallen haben mir hier nachgedruckten Zeitungsausschnitte aus dem 19. Jahrhundert, die einen der Fälle von Jack the Ripper zeigen.

Fazit

Jack the Ripper Museum London

Leider war es unterm Strich doch ein wenig enttäuschend. Im Grunde genommen geht man nur durch sechs Räume, die kaum beschriftet sind und Szenen aus dem Leben von Jack the Ripper zeigen sollen. Eines der Zimmer ist wie eine Wohnung im 19. Jahrhundert eingerichtet. Im Infoblatt steht dazu: „So hätte die Wohnung von Jack the Ripper aussehen können.“ Das ist leider ein bisschen weit hergeholt. Auch andere Zimmer wie das Polizeipräsidium oder der Tatort wirken etwas willkürlich dargestellt. Die Ausstattung ist auch nicht besonders schön oder ausgetüftelt. Lediglich der Arbeitsraum einer Prostituierten und das Leichenschauhaus (dank kleinen Schockeffekt) können überzeugen. Schade, Jack the Ripper ist ein spannendes Thema und man hätten mehr drauß machen können. Für die Besichtigung werden außerdem 12 Pfund Eintritt verlangt, was doch ein wenig zu viel ist – 5 bis 8 Pfund wären angemessener gewesen.

Und deshalb kann ich hier auch keine Empfehlung aussprechen, außer ihr seid absolute Jack the Ripper Fans! Allen anderen empfehle ich eher eine Stadtführung zum Thema Jack the Ripper (siehe Abschnitt „Alternativen“)

Alternativen

Wer sich nicht ein Museum, sondern die tatsächlichen Orte anschauen möchte, an denen die grausamen Morde stattfanden, ist bei einer Jack-the-Ripper-Stadtführung sicherlich besser aufgehoben. Bei den Touren erkundet ihr die dunklen Gassen des Whitechapel-Viertels und bekommt ordentlich Hintergrundinfos zum berühmt-berüchtigten Serienmörder.

Die Museum-Alternative zum Jack the Ripper Museum lautet: das Sherlock Holmes Museum. Das Prinzip des Museums ist das gleiche. Man besichtigt ein Haus, in dem Szenen, Wohnräume, usw. aus dem Leben vor Sherlock Holmes nachgebildet wurden – nur dass hier alles ein bisschen echter wirkt und auch (viel) schöner gemacht wurde. Eine weitere Alternative ist das Dennis Sewer’s Haus, das zeigt, wie Personen im 18.-19. Jahrhundert in London gelebt haben.

Tickets und Preise

Für Erwachsene (16+) kostet der Eintritt 12 Pfund. Kinder zwischen 1 und 15 Jahren zahlen 8 Pfund und Senioren 60+ müssen 10 Pfund für die Besichtigung zahlen. Tickets bekommt ihr hier über GetYourGuide.

Öffnungszeiten

Das Jack the Ripper Museum ist jeden Tag von 9:30 Uhr bis 18:30 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass erfolgt um 18 Uhr. Plant jedoch ein wenig früher da zu sein, um euch alles in Ruhe anschauen zu können. 45 Minuten solltet ihr schon für die Besichtigung einplanen.

Am 25. Dezember ist das Museum geschlossen.

Lage & Anfahrt

Jack the Ripper Museum London

Das Jack the Ripper Museum liegt an folgender Adresse: 12 Cable St, Whitechapel, London E1 8JG.

Am einfachsten zu erreichen ist das Museum über die U-Bahn-Stationen „Tower Hill“ (Circle und District Line) sowie „Aldgate East“ (District Line und Hammersmith & City Line). Von beiden Stationen aus sind es ca. 400 Meter zu Fuß zum Museum.

Öffentliche Verkehrsmittel Linien
U-Bahn London Tube IconU-Bahn „Aldgate East“ auf der District Line und Hammersmith & City Line sowie „Tower Hill“ (District und Circle Line)

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für den ehrlichen und sehr informativen Bericht über das Jack the Ripper Museum. Am 17. Juni 2023 habe ich vor, dass am Nachmittag zu besuchen.

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Wer ist London mal anders?

Hi, mein Name ist Roman! Ich habe während meines Studiums viel Zeit in London verbracht und besuche seitdem regelmäßig die englische Hauptstadt. Auf dieser Seite verrate ich euch die besten Tipps und Geheimtipps für London.

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